Nürtingerhofstraße 12/1
Reutlingen
Steckbrief
Dieses historisch wertvolle Gebäude aus dem Jahr 1792 hat in der Geschichte der Stadt Reutlingen eine wichtige Rolle gespielt. Es diente der gehobenen Reutlinger Gesellschaft als Treffpunkt, es wurde für die Stadtverwaltung genutzt und zuletzt war es ein Kindergarten. Damit dieses wichtige Gebäude auch zukünftig im Reutlinger Stadtbild erhalten bleibt, wurde es behutsam modernisiert. Es wurden zwei Stadthäuser mit drei Wohnebenen eingefügt, die über ein Nahwärmenetz mit Wärme versorgt werden.
Historie
Bei diesem Gebäude handelt es sich um den ehemaligen Pfleghof des Zisterzienserklosters Salem, der 1305 erstmals Erwähnung in einem Zinsbrief findet. 1419 verleiht der Abt von Salem das Haus und die dazugehörenden Einkünfte auf Lebenszeit an einen Reutlinger Bürger. Eine Beschreibung des Pfleghofs aus dem frühen 17. Jahrhundert nennt eine steinerne Behausung samt einem neuen Anbau, die zwei Stuben, vier Kammern, Stallungen für sechs Pferde und einen guten Keller. 1726 ist der ehemalige Pfleghof abgebrannt. Sein Wiederaufbau konnte 1732 abgeschlossen werden, was noch heute eine Datierung am Hofbogen bezeugt. 1802 hat das Hospital Nürtingen hier ein Haus mit einem kleinen Nebenbau, bewohnt vom Hospitalunterpfleger. Am 7.1.1818 schlossen sich die Spitzen der Reutlinger Gesellschaft zum Verein "Museum" zusammen, um für eine gehobene Geselligkeit der Mitglieder zu sorgen. Der Verein mietete sich im ehemaligen Pfleghof ein, wo die entsprechenden Räumlichkeiten für ein Lese-Institut, ein Raum für Konversation, gesellschaftliche Unterhaltungen und ein Billiardzimmer vorgefunden wurden. Anfang 1829 erwarb die Museumsgesellschaft den Hof und führte sie als Gastwirtschaft weiter. 1843 erwarb das Finanzministerium das Gebäude von der Museumsgesellschaft für das Kameralamt Pfullingen, das nach Reutlingen verlegt werden sollte. 1920 ging das Gebäude in die private Nutzung über und wurde 1955 von der Stadt zurückgekauft und 1975 zur Nutzung als Kindergarten umgebaut.
Bau und Ausstattung
Das Kulturdenkmal wurde behutsam umgebaut, so dass nach Fertigstellung der Modernisierungsmaßnahme zwei Einheiten/Stadthäuser entstanden sind. Jede Einheit hat ihren separaten Eingang und besitzt drei Wohnebenen. Die beiden Einheiten haben einen Balkon oder eine Terrasse. Parkettböden, modern gestaltete Bäder mit lackierten Glaselementen in den Duschen oder als Badewannenverkleidung kennzeichnen die attraktive Ausstattung der Stadthäuser. Das Gebäude wird über ein Nahwärmenetz mit Wärme versorgt, die in einer Kraft-Wärmekopplungsanlage hergestellt wird.
Vorher/Nachher
Lage
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